Arm trotz Arbeit?

Wir Jungsozialisten fordern die Einführung eines gesetzlich festgeschriebenen branchenunabhängigen Mindestlohns von 8 Euro.

Für einen gesetzlichen branchenunabhängigen Mindestlohn

„Jede Art von ehrlicher Arbeit ist es wert, dass sie so entlohnt wird, dass man auch seinen Lebensunterhalt davon bestreiten kann. Deswegen wollen wir für alle Branchen einen Mindestlohn von 8 Euro“, erklärt der Juso-Vorsitzende William Labitzke. „Auch wenn wir aus der CDU anderes hören: Sozial ist nur, was Arbeit schafft, von der man leben kann. Bei Stundenlöhnen von 3,20 Euro- beispielsweise bei Frisören- kann davon nicht die Rede sein.“, ergänzt Juso-Vorstandsmitglied Stefan Hillger. Fast 20 Prozent der Erwerbstätigen mit Vollbeschäftigung in Deutschland seien von Niedriglöhnen betroffen – das sind fast sieben Millionen Menschen. Sie erhielten ein Einkommen, dass unter zwei Dritteln des Durchschnittseinkommens liege. Deutlich sprechen wir Jusos uns gegen den Vorschlag der Union zur Schaffung eines Kombilohns aus. Labitzke weiter: „Die bisherigen Erfahrungen damit sind eindeutig negativ. Kombilöhne schaffen kaum Beschäftigung. Sie produzieren aber umso mehr Mitnahmeeffekte durch die Unternehmen. Kombilöhne belasten die Staatskasse mit hohen staatlichen Lohnzuschüssen. Wir erwarten, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter für ihre geleistete Arbeit in vollem Umfang und ohne staatliche Lohnzuschüsse entlohnen.“ Mindestlohn-Kritikern halten die Jusos entgegen, dass in vielen europäischen Ländern untere Lohngrenzen existieren. 18 von 25 EU-Ländern haben Mindestlöhne eingeführt. In arbeitsmarktpolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht haben alle gute Erfahrungen gemacht.