
Beeindruckt zeigte sich unser Referent Benjamin Hannaüber die Gastfreundlichkeit der Menschen in dem Land, das wie er schilderte, zu den ärmsten der Erde gehört. Jedem Einwohner stehen unter 2 Dollar pro Tag zu. Zudem kommt, dass in den internationalen Medien häufig nichts Gutes über den Jemen zu vermelden ist: Allzu häufig ist neben der bitteren Armut von Entführungen, Terrorismus und der allgemeine Rückständigkeit des Landes die Rede.
Hanna hat dies während seiner Zeit dort allerdings durchaus anders wahrgenommen: „Ich bin spät abends allein mit meinem Laptop in der Hand durch die dunklen Gassen der Hauptstadt Sanaa gegangen und habe mich dabei niemals unsicher gefühlt.“ Beeindruckt hat ihn auch, dass es nahezu keine wesentlichen Kultureinflüsse des Westens im Land gibt. Politisch liegt in dem Land doch noch einiges im Argen: der Präsident Ali Abdullah Saleh ist beinahe allmächtig, die Wirtschaft ist stark unterentwickelt und die ohnehin größte Bevölkerung der Arabischen Halbinsel wächst rasant. Etwa 50% der Einwohner sind unter 14 Jahren. Hinzu kommen noch weitere gesamtgesellschaftliche Probleme ausgelöst durch die Volksdroge Qad. Trotzdem sah der Referent durchaus auch Grund zur Hoffnung für den Jemen: die Ansätze von Demokratie sind in seinen Augen viel deutlicher ausgeprägt als in anderen Staaten der Region. Außerdem böten die Sandstrände an der Küste des Roten Meeres und vorgelagerten Inseln ebenso wie auch die beeindruckenden, zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Lehmbauten der Altstadt von Sanaa sehr gute Voraussetzungen für eine mögliche touristische Nutzung. Insgesamt war es für uns wieder einmal eine gelungene, interessante Veranstaltung, die es sich zu besuchen gelohnt hat.BS / DG