William Labitzke erkundet Schacht Konrad – „Es bleibt ein ungutes Gefühl!“

Im Rahmen des diesjährigen Herbst-Spezials der SPD in Braunschweig besuchte Juso-Vorsitzender William Labitzke zusammen mit Landtagskandidatin Kirsten Kemper und 25 weiteren Interessierten das stillgelegte Eisenerz-Bergwerk „Schacht Konrad“in Salzgitter-Bleckenstedt. Dieses ist als Endlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung vorgesehen und wird vom Betreiber für diese Aufgabe vorbereitet.

Besuchergruppe vor einem Bohrer
William Labitzke unter Tage
Bernd Meyer, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit im Schacht Konrad, begrüßte die Besucher und stellte die Aufgaben des Betreibers der Anlage vor. Die „Schachtanlage Konrad“ gehöre zur Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (kurz: DBE) Dies sei mit der Errichtung und dem Betrieb von Anlagen des Bundes zur Endlagerung von radioaktiven Abfällen beauftragt. Die DBE rüste die Schachtanlage Konrad in ein Endlager für radioaktive Abfälle um und sei auch für die Erkundung des Salzstocks Gorleben als mögliches Atomendlager zuständig. Sie sei ist auch Betriebsführer des ehemaligen Endlagers für radioaktive Abfälle in Morsleben (ERAM) und wirke mit bei dessen Stilllegung.
Die Schachtanlage Konrad ist sei für ein Eisenerzbergwerk relativ trocken. Der Erzkörper ist sei durch eine dicke Tonschicht umkörpert,. Dadurch könne kein Wasser ein- und austreten kann. Dies ist ein wichtiges Eignungskriterium für ein Endlager für radioaktiven Abfall. Auch die seismischen Begebenheiten sind seien optimal: die Anlage befinde sich in einer „Erdbebenzone 0“. Dadurch konnte 1975 mit der Untersuchungen zur Möglichkeit einer Endlagerung begonnen werden. Am 22. Mai 2002 wurde sei die Genehmigung zur Einlagerung von maximal 303.000 m³ radioaktiver Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung erteilt worden. Im Anschluss konnten sich alle Besucher ein Bild der Arbeiten in der Schachtanlage unter Tage machen. Von den sechs bestehenden Hauptsohlen in 800, 850, 1000, 1100, 1200 und 1300 Metern Tiefe sollen mehrere Einlagerungskammern erschlossen werden. Diese werden bei einer Sohlenbreite von etwa 7 Metern und einer Höhe von etwa 6 Metern erstellt. Ihre Länge solle – je nach geologischen Gegebenheiten – zwischen 100 und 1000 Meter betragen.
William Labitzke forderte, die Schachtanlage Konrad nur als Zwischenlager zu nutzen und den Atommüll nicht wie geplant in Beton in den Einlagerungkammern zu verschließen: „Auch wenn das Konzept im ersten Moment schlüssig klingt – eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Deswegen sage ich: Lieber die Anlage als Zwischenlager verwenden, um folgenden Generationen die Möglichkeit offen zu halten zu entscheiden, wie das Atommüll-Problem in Zukunft gelöst wird!“ Auch unterstützt der Juso-Chef die Bemühungen der SPD in Niedersachsen, bundesweit nach geeigneten Standorten für Atommüllendlager zu suchen, um ein „Atom-Klo“ Niedersachsen zu verhindern: „Man sollte erst einmal Kriterien für ein Atomendlager definieren und danach geeignete Endlagerstandorte suchen – und nicht umgekehrt, wie in Niedersachsen geschehen!“