

„Allein in Braunschweig leben Menschen aus etwa 140 verschiedenen Nationen“ sagte der Referent Hartmut Dybowski, Leiter des Sozialreferats der Stadt Braunschweig. Der Anteil der in Braunschweig lebenden Migranten liege im bundesweiten Vergleich mit 7,5% zwar eher in der unteren Hälfte, dennoch steige die Zahl seit Jahren tendenziell an. Die größten in Braunschweig ansässigen Migranten stammten aus Polen und anderen ehemaligen Ostblockstaaten, aber auch aus der Türkei. Das Thema Migration werde in Zukunft verstärkt zum Gesprächsthema werden, das man nicht mehr länger ignorieren oder ausblenden dürfe. Dybowski weiter: „Es geht darum, diese Menschen in unsere Gemeinschaft zu integrieren und kulturelle Feindbilder zu bekämpfen“. Eines der größten Probleme stelle dabei Diskriminierung jeglicher Art da, auch gegen Nicht-Migranten und sozial Benachteiligte. Die Angst vieler Bürger vor der anderen Kultur baue dabei leider mehr Schranken als Brücken auf.
„Ich lebe jetzt seit 40 Jahren in Deutschland und engagiere mich ehrenamtlich in Schulen und Kindergärten, dennoch komme ich mir nicht integriert vor“, merkte eine Besucherin an. Allein diese Aussage verdeutlicht wie komplex und akut das Thema eigentlich ist. Der Braunschweiger Juso-Vorsitzende William Labitzke erklärte, dass man das Thema bereits im Kindergarten diskutieren sollte: „Die Blockaden müssen früh abgebaut werden, z.B. auch durch eine frühzeitige gemeinsame Beschulung, durch die Kinder verschiedenster sozialer Schichten und Nationalitäten gemeinsam betreut und unterrichtet anstatt voneinander selektiert werden.“
SPD-Ratsfrau Kate Grigat, machte deutlich, dass die Debatte über Integration in Braunschweig in vollem Gang sei und großer Diskussionsbedarf bestehe. Darauf ließen auch die interessanten und engagierten Wortbeiträge der Veranstaltungsbesucher schließen. Die Jusos Braunschweig und der Arbeitskreis Migration, so erklärten die SPD-Vertreter, werden das Thema weiterverfolgen und mit den Menschen in Dialog treten.