SPD-Forderung nach einer Jugendherberge erneut abgelehnt!

Juso-Vorsitzender Labitzke: „Skandalöser Vorgang“ CDU und FDP haben in der gestrigen Sitzung des Verwaltungsausschusses einen Antrag der SPD-Fraktion, nach den gescheiterten Verhandlungen über die Errichtung eines Luxushotels im Bürgerpark den Bau einer Jugendherberge einzuleiten, blockiert. Damit bleibt es weiter ungewiss, ob Braunschweig eine kostengünstige Bleibe für junge Besucher bekommt.

Die entsprechende Forderung der Sozialdemokraten geht zurück auf eine Vereinbarung zwischen der CDU-FDP-Gruppe und der SPD aus dem Jahr 2006. Danach sollte mit dem Bau einer Jugendherberge begonnen werden, wenn sich für die von Oberbürgermeister Dr. Hoffmann favorisierten Luxushotel-Pläne kein angemessener Investor finden ließe. Die dafür gesetzte Frist war schon Mitte 2007 abgelaufen.Vor kurzem stellte sich dann zudem heraus, dass keiner der bisherigen Investoren in der Lage ist, ein ausreichendes Angebot zum Kauf des Grundstücks an der Nimesstraße zu machen. Die Verhandlungen über ein exklusives Hotel der Spitzenklasse steckten damit in einer tiefen Sackgasse. Die SPD forderte deshalb, nun die notwendigen Maßnahmen für den Bau einer Jugendherberge in die Wege zu leiten. Das wurde mit der Ein-Stimmen-Mehrheit aus CDU und FDP abgelehnt.Dabei ist unbestritten, dass das citynahe Gelände des ehemaligen Freizeit- und Bildungszentrums bestens für eine Jugendherberge geeignet wäre. Das Deutsche Jugendherbergswerk DJH favorisiere den Standort und stünde als Investor bereit – es fehle nur das Startzeichen der Stadt Braunschweig.Experten gehen auch von einer guten Ausnutzung einer solchen Einrichtung aus: Kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten sind gerade für junge Menschen, die Braunschweig besuchen wollen, bisher Mangelware. Die bestehenden Hotels sind für viele nicht bezahlbar und so bleibt zur Zeit oft nur die Alternative, bei Freunden oder Verwandten unterzukommen. Auf Unmut stieß das Verhalten der Ratsmehrheit beim Braunschweiger Juso-Vorsitzenden William Labitzke: „Dass sich CDU und FDP so gegen die Interessen der Menschen stellen, ist schon in der Sache für uns inakzeptabel. Dass aber getroffene Vereinbarungen so offensichtlich missachtet werden, halte ich für einen skandalösen Vorgang“. Die Jusos, so Labitzke weiter, drängten schon seit Jahren auf die Errichtung einer Jugendherberge in Braunschweig und würden dies auch in Zukunft weiter tun. „Natürlich favorisieren wir den Standort am ehemaligen FBZ. Und natürlich muss auch dort ein Tagungs- und Begegnungszentrum errichtet werden“, forderte Labitzke weiter. Gerade in Braunschweig als Universitätsstandort mit seinen vielen Forschungseinrichtungen und Instituten fehle ein gutes und günstiges Tagungszentrum mit Übernachtungsmöglichkeit für Seminargruppen.“Pressemitteilung vom 30. Juli 2008