JUSOS zu Besuch im Blockheizkraftwerk Ölper

Auf seiner diesjährigen Sommerreise besuchte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel das Vorzeigeobjekt der BS-Energie-Gruppe: das Bio-Blockheizkraftwerk Ölper. Mit dabei waren JUSO-Vorstandsmitglieder Nadine Hermann und William Labitzke. Die Anlage liefere nicht nur Strom für etwa 6000 Haushalte, sondern versorge auch über ein Nahwärmenetz mehrere Verbraucher.

„Dieses Blockheizkraftwerk ist ein gutes Beispiel für eine intelligente und umweltfreundliche Investition in Kraft-Wärme-Kopplung: Hier wird Biostrom und Biowärme erzeugt“, stellte Dr. Ulrich Lehmann-Grube, Vorstandvorsitzender der BS-Energy-Gruppe, in seiner Begrüßungsrede fest. Über eine 20 Kilometer lange Gas-Pipeline aus der Biogasanlage des Abwasserverbandes Braunschweig in Hillerse, wo aus Mais Bio-Methangas gewonnen werde, können im Bio-Blockheizkraftwerk Ölper zwei 1-Megawatt-Verbrennungsmotoren betrieben werden. Dort treibe das Biogas Generatoren an, die etwa 6000 Haushalte mit Strom versorgen. Durch ein Nahwärmenetz werden zudem die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und die Institute der ehemaligen Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) durch die Abwärme des Kraftwerkes versorgt.
„Man hat als Politiker selten die Möglichkeit, so grundlegende Entscheidungen zu treffen“, unterstrich Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Wichtigkeit des Ausbaus von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Deutschland. Im Juni hat die Bundesregierung ein Programm verabschiedet, dass diese energieeffiziente Technik besonders fördere. Durch KWK entstünde für viele Energieanbieter ein Wettbewerbsvorteil, denn sie lieferten nun nicht nur Strom, sondern können die dabei entstandene Abwärme für ein Fermwärmenetz nutzen. „Der Wirkungsgrad der Kraftwerke verdoppelt sich, was wiederum eine positive CO2-Bilanz für das Unternehmen bedeute“, so Gabriel weiter. Deutschland könne so eine Vorreiterrolle beim Thema Umweltschutz einnehmen und so Partner und Vorbild für andere Länder zu werden.
Auch möchte BS-Energie das Fernwärmenetz in Braunschweig verdichten und ausbauen. Hier erkundigten sich Juso-Vorstandsmitglieder William Labitzke und Nadine Hermann über die Aktivitäten und Ausbauvorhaben von BS-Energie zwischen Watenbüttel und Lehndorf. „Wenn wir schon ein Blockheizkraftwerk vor Ort haben, dann müssen wir auch sehen, wie wir es optimal nutzen“, stellten beide Jung-Politiker fest.Verwundert zeigte sich Labitzke, dass sich Tarife für Fernwärme je nach Wohngebiet unterscheiden. Hier spiegeln sich jedoch die Investitionskosten jedes einzelnen Gebiets auch in den Fernwärmetarifen nieder. So hätte sich laut BS-Energy ein Fernwärmeanschluss für die Lammer Neubaugebiete auf Grund der Ferne zum Blockheizkraftwerk und der vielen Einfamilienhäuser und damit verbundenen geringen Energiedichte nicht gelohnt. Für das Kanzlerfelder Neubaugebiet „Am Buchenberg“ über könne man dafür über einen Anschluss nachdenken. „Wichtig ist, dass die Mehrkosten für die Investitionen nicht die Vorteile der vergleichsweise günstigen Fernwärme zunichte mache“,so Labitzke weiter.