



Mit gesellschaftskritischen Aktionen griffen die SPD-Frauen viele Themen aus dem Berufs- und Privatleben auf, in denen Frauen aufgrund ihres Geschlechts immer noch benachteiligt werden. So zogen einige von ihnen mit Absperrband aneinander gefesselt durch die Braunschweiger Innenstadt und machten auf diese Weise auf die Baustelle Gleichstellung aufmerksam.
„Es ist einfach unfassbar, wenn man sich vor Augen führt, dass immer noch knapp 70% der unternehmerischen Führungspositionen von Männern und noch nicht einmal 1% der Vorstandspositionen der DAX-Unternehmen von Frauen besetzt sind. Frauen stellen stattdessen den größten Teil des Niedriglohnsektors“, stellte Annegret Ihbe, Vorsitzende der AsF im Bezirk Braunschweig, klar. Demnach sei es laut Ihbe auch untragbar, dass Frauen im Schnitt deutlich weniger Geld verdienen als ihre männlichen Kollegen, obwohl jene dieselbe Arbeit verrichten.
Darüber hinaus machten es sich die JUSOS zusammen mit den AsF-Mitglieder zum Ziel auf ein bedeutsames Jubiläum einzugehen: 90 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland! Dazu bezog AsF-Vorstandsmitglied Nadine Hermann Stellung: „Es ist absurd, dass in den Medien zwar wichtige Themen aus der Vergangenheit thematisiert werden, im Umkehrschluss jedoch ein weiterer Meilenstein in der deutschen Geschichte in Sachen Gleichstellungspolitik ganz außen vor bleibt“. In diesem Zusammenhang verteilten die engagierten politischen Aktivistinnen und Aktivisten neben zahlreichen Informationsmaterialien auch Einladungen zur nächsten gemeinsamen Aktion der JUSOS und der AsF aus Braunschweig, der Diskussionsveranstaltung über 90 Jahre Frauenwahlrecht im hiesigen Landesmuseum am kommenden Dienstag.
Neben der Forderung nach geschlechtlicher Gleichstellung schlossen die JUSOS ihre Kampagne zum Jugendherbergsbau in Braunschweig ab und sammelten zum wiederholten Male zahlreiche Unterschriften für einen Standort auf dem Gelände des ehemaligen Freizeit- und Bildungszentrums (FBZ). „Dass sich die Stadtverwaltung unter Leitung des Oberbürgermeisters Hoffmann immer noch für ein Luxushotel für Privilegierte und gegen eine Jugendherberge für die kulturelle Teilhabe der gesamten Gesellschaft an einem Ort ausspricht, der historisch betrachtet immer ein Bezugspunkt für interkulturellen, gesamtgesellschaftlichen und unabhängigen Meinungsaustausch war, verdeutlicht die strukturkonservative Positionierung der schwarz-gelben Stadtregierung“, betonte William Labitzke, Vorsitzender des Juso Unterbezirks Braunschweig.
Labitzke weiter: „Das spiegelt jedoch nicht die Meinung der Bevölkerung Braunschweigs wider. Dies belegen etliche ausgefüllte Unterschriftenformulare, die sich für den Standpunkt des ehemaligen FBZ aussprechen.“ Aus diesem Grund werden die Jusos in der kommenden Woche Herrn Hoffmann sämtliche unterschriebene Listen überreichen.