Europaweit verdienen Frauen 15% weniger als ihre männlichen Kollegen. Deutschland ist eines der Schlusslichter, der Lohnunterschied bei gleicher Arbeit beträgt zwischen den Geschlechtern 23 %, wie die jüngste Studie der EU-Kommission festhält.Weiter besagt die Studie, dass insgesamt die sogenannten Frauenberufe niedriger bewertet sind als die typisch männlichen Berufe und Frauen geringere Aufstiegschancen haben. Zudem sind Frauen sowohl in Leitungs- als auch Führungspositionen unterrepräsentiert. Die Vorstände der 30 Dax-Unternehmen, in denen insgesamt nur zwei Frauen vertreten sind, sind ein erschreckendes Beispiel, wie stark Frauen in der Privatwirtschaft noch diskriminiert werden.“Ein weiteres Problem verschärft die Lohnungerechtigkeit: Vom stetig wachsenden Niedriglohnsektor sind vor allem Frauen betroffen“, so William Labitzke, Vorsitzender der Brauschweiger Jusos. Von den vollzeitbeschäftigten GeringverdienerInnen sind 60% Frauen. Ihr Bruttoeinkommen liegt unter 1779 € im Westen und 1323 € im Osten. Sie sind somit besonders hart betroffen von nicht existenzsichernden Löhnen sowie prekären Tätigkeiten, was äußerst negative Auswirkungen für die jetzige Lebensführung als auch auch für die zukünftige soziale Absicherung hat. So sind Frauen häufig finanziell abhängig von einem verdienenden Partner, sie erhalten durch geringfügige Beschäftigungen nur eine niedrige Rente „Die Folge ist, dass Armut in Deutschland meist alt und weiblich ist. Ein Mindeslohn ist notwendig, um diese Ungerechtigkeit zu lösen“, so Labitzke.Die Braunschweiger Jusos werden auch in Zukunft verstärkt auf die Lohnungleichheiten in unserem Land aufmerksam und Ihre Forderungen bis zur Umsetzung immer wieder wiederholen:
- Gleichbehandlung von Männern und Frauen
- Einführung eines gesetzlichen, branchenunabhängigen Mindestlohns von mindestens 7,50 €, um insbesondere Frauen im Niedriglohnsektor einem gerechten Lohn zu geben
- Der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ muss endlich umgesetzt werden – auch mithilfe gesetzlicher Vorgaben
- Ein diskriminierungsfreies Bewertungsverfahren, um Berufsbilder geschlechtergerecht zu gestalten
- Verbot einer Lohndiskriminierung gesetzlich verankern inklusive Sanktionierung bei Nichteinhaltung
- Abschaffung einer Berufsbildung, die geschlechtsspezifischer Berufsbilder produziert