JungsozialistInnen äußern sich kritisch zum Bologna-Prozess

In einer Abendveranstaltung haben die Braunschweiger Jusos eine kritische Bilanz des Bologna-Prozesses gezogen. Unter dem Begriff „Bologna“ wird die Errichtung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraumes und die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor/ Master verstanden. An ihr bemängelten die Jusos, dass sie zu wirtschaftsnah ausgerichtet sei und kritische Bildungsinhalte sowie die freie Wahl von Studieninhalten in den Hintergrund träten.

Zu Beginn ihres Plenums legten die Jusos ihre Ansprüche an Bildung auf europäischer Ebene fest. Bildung sei ein Grundrecht, das allen Menschen frei zur Verfügung stehen müsse. Bildung darf sich nach Meinung der JungsozialistInnen nicht auf die Vermittlung beruflicher Qualifizierungen beschränken. „Durch Bildung werden Menschen befähigt, wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklungen zu erkennen und sich mit ihnen kritisch auseinanderzusetzen“, fasste der stellvertretende Landesvorsitzende Stefan Hillger die Ansichten der JungsozialistInnen zusammen.
Aber gerade dies käme bei der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master deutlich zu kurz. Hierbei stellen die Jusos eine einseitige Ausrichtung auf die berufliche Qualifizierung fest, wodurch theoretische und kritische Grundlagen vernachlässigt würden. Des Weiteren würden Studierende in Module gepresst, die ihre Wahlmöglichkeiten bei Lehrveranstaltungen stark einschränkten. „Es werden Schmalspurstudiengänge geschaffen und das Studium wird stark verschult. Dies widerspricht unseren Vorstellungen eines selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lebens“, erklärte Bildungsexperte Hillger abschließend.