



In ihrer Bewerbungsrede für den Juso-Bundesvorsitz wies Franziska Drohsel mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl darauf hin, welche Politik für die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise verantwortlich ist: „Es sind die von und zu Guttenbergs und Westerwelles, die genau für die Politik stehen, die uns in die Krise geführt hat“, so Drohsel.
Sie forderte deshalb ein gesellschaftliches Umdenken: „Wenn es mit dieser Gesellschaftsordnung nicht geht, dann brauchen wir eine andere." Hier müsse die gesellschaftliche Spaltung mit allen Mitteln bekämpft werden.
Als stellvertretende Juso-Bundesvorsitzende wurden Sina Tiedtke (NRW), Sascha Vogt (NRW), Ralf Höschele (Berlin), Simone Burger (Bayern), Michael Clivot (Saarland), Martin Margraf (Thüringen), Sonja Pellin (Rheinland-Pfalz), Bettina Schulze (Baden-Württemberg) gewählt. Kathrin Münch aus Berlin wurde zur Bundesgeschäftsführerin gewählt.
Highlight des Kongresses war die Feierlichkeit zum 40. Jahrestag der Juso-Linkswende. Hierzu schilderte Karsten Voigt – damaliger Juso-Bundesvorsitzender – seine Eindrücke vom Bundeskongress 1969. Er läutete beim damaligen Juso-Bundeskongress die Linkswende ein: Die Jusos entwickelten sich von einer bloßen Jugendorganisation hin zu einem eigenständigen sozialistischen, feministischen und internationalistischen Richtungsverband, der in kritischer Solidarität zur SPD steht.
Weitere Gäste auf dem Bundeskongress waren unter anderem der SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering und SPD-Kanzlerkandidat Frank Walter Steinmeier. Beide stimmten die Jusos auf den kommenden Bundestagswahlkampf ein. Trotz starker Kritik der Jusos an dem Wahlprogramm der SPD, versprach Franziska Drohsel einen leidenschaftlichen Wahlkampf der Jusos. Hierzu stellte der Braunschweiger Juso-Vorsitzende William Labitzke fest: „Bei aller Kritik am SPD-Wahlprogramm steht fest, dass wir im Bundestagswahlkampf hinter der SPD stehen. Dennoch werden wir uns voll auf die Jugendthemen konzentrieren, denn erstmalig werden wir Jusos sowohl im Bund als auch in Braunschweig den kompletten Jugendwahlkampf der SPD gestalten.“