Fairer Handel weltweit: Jusos solidarisieren sich mit ArbeiterInnen der Dritten Welt!

Am vergangenen Mittwoch fand zum mittlerweile 4. Mal ein Roter Salon zum Thema „Gute Arbeit und Ausbildung“ statt. Knapp 20 Jusos trafen sich beim Verein LAB („Lange aktiv bleiben“), um mehr über das Projekt „Fairtrade“ zu erfahren und zu diskutieren. Als Experte stand Ihnen mit Benedikt Röhl ein Referent zur Verfügung, der sich bereits seit Jahren mit diesem Thema auseinandersetzt.

Viele Jusos nahmen interessiert an der Diskussion teil
Benedikt Röhl und Enrico Hennig

An vielen Produktionsstandorten in der Dritten Welt herrschen Arbeitsbedingungen, die sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit der arbeitenden Menschen stark negativ beeinflussen. „Oftmals führen diese menschenunwürdigen Arbeitsverhältnisse auch zum Tod von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Afrika, Asien und Lateinamerika“, stellte Röhl in seinem Eingangsreferat klar.

Laut Röhl unterstütze auch die vom Kapitalismus geprägte deutsche Wirtschaft diese Verhältnisse. Denn sowohl Markenprodukte als auch „Billigprodukte“ von Textildiscountern werden aus den Ländern der Dritten Welt importiert und hierzulande verkauft. Dabei wissen die KonsumentInnen vor Ort gar nicht, dass sie solch eine unmenschliche Produktionsweise fördern. Um dem Einhalt zu gebieten, gibt es seit über 15 Jahren das internationale Projekt Fairtrade.

Fairtrade hat es sich zum Ziel gemacht, einen weltweit fairen Handel zu organisieren, der Produzentinnen und Produzenten in den Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt. Durch gerechtere Handelsbeziehungen sollen die Lebensbedingungen der Menschen in den Ländern des Südens verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und ungerechte Wirtschaftsstrukturen nachhaltig abgebaut werden. Damit wird den ArbeitnehmerInnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft ermöglicht.

In der Diskussion stellten die Jusos klar, dass sie dieses Projekt mit aller Entschlossenheit unterstützen. Dazu bezog der wirtschaftspolitischer Sprecher der Braunschweiger Jusos, Enrico Hennig, wie folgt Stellung: „Es kann nicht sein, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf der ganzen Welt aufgrund nicht existierender Arbeitsschutzbestimmungen an den Folgen ihrer geleisteten Arbeit einen elenden Tod erleiden.“ In der Tat waren zum Beispiel bei vielen ArbeiterInnen in der chinesischen Textilindustrie die Lungen verklebt, nachweislich wegen fehlender Atemschutzmasken. „Die Gesellschaft muss auf diese Zustände aufmerksam gemacht werden“, so Hennig weiter. Dazu wollen die Jusos in Zukunft zum einen durch Straßenaktionen vor Ort die Bevölkerung aufklären und zum anderen Forderungen an die Politik zu stellen, damit international einheitliche Arbeitsschutzbestimmungen verbindlich eingeführt werden.