Wer glaubt, seit 1949 sind Frauen und Männer gleichgestellt, liegt leider im Irrtum, denn auch im Jahr 2010 ist Frauenpolitik noch kein alter Hut. „Ganz im Gegenteil!“ zeigte den Teilnehmerinnen des Frauenforums der Blick auf die Geschichte des Feminismus. Die Überzeugung, dass Frauen biologisch für die Haus- und Familienarbeit besser geeignet sei ist noch immer weit verbreitet. Die SPD hat diese Diskriminierung selbst erst seit 1989 aus ihrem Grundsatzprogramm verbannt. Doch dieses Umdenken scheint noch immer in vielen Köpfen nicht angekommen zu sein.
Eigene Erfahrungen der Juso-Frauen überschneiden sich in vielerlei Dingen. So müssen Errungenschaften ständig aufs Neue verteidigt werden, sei es zum Beispiel die 40% Geschlechterquote oder Frauenquote in SPD- oder Juso-Vorständen – die im Übrigen nur zugunsten von Männern ausgehebelt wird. Rechtfertigen müssen sich bei Nichteinhaltung dann allerdings nur die Personen, die diese anprangern.
Der Satz „Wir haben doch keine Frauen.“ taucht komischerweise auch sehr häufig auf, meist jedoch erst bei den Vorstandsneuwahlen. Doch die Frage nach den Ursachen wird noch viel zu selten gestellt? Könnte es vielleicht etwas mit der Arbeit des letzten Vorstands zu tun haben? Oder sind auch die Parteistrukturen Schuld?
In den patriarchalen Strukturen, in denen wir leben, sind wir Frauen jedoch immer wieder gefordert uns zu beweisen und werden dadurch häufig zu unseren größten Konkurrentinnen. Wenn jede Frau allein versucht, in diesen Strukturen zu bestehen oder Erfolg zu haben – wie die Alpha-Mädchen – wird sich nichts ändern. Wichtig ist, dass wir gemeinsam für die Gleichstellung aller Frauen und Männer kämpfen, so sind wir stark genug, grundlegend etwas zu verändern. „Frauensolidarität ist entscheidend!“ da sind sich alle Frauen des Forums einig.