„Wir müssen als Basis Druck machen!“ – Juso-Bundesvorsitzende diskutiert in Braunschweig über die Zukunft der SPD

Mehr Selbstbewusstsein bei der Parteibasis und eine stärkere Zusammenarbeit mit Bündnispartnern forderte Franziska Drohsel am Mittwoch bei einer Abendveranstaltung in Braunschweig. Die Juso-Bundesvorsitzende sieht die SPD nach dem Parteitag von Dresden grundsätzlich auf dem richtigen Weg: Um die Sozialdemokratie wieder zu einer gestaltenden Kraft zu machen, sei aber noch viel zu tun.

Über 50 Personen füllten den Volksfreundsaal
Franziska Drohsel, Juso-Bundesvorsitzende
Spannende Diskussion
William Labitzke, Franziska Drohsel und Inge Wenzel

Die oberste Jungsozialistin hat am 17. März auf Einladung der Braunschweiger Jusos und der SPD-AG 60 Plus referiert und mit den über 50 Gästen im Volksfreundsaal über das Thema „Die SPD auf dem Weg zu neuer Stärke?“ diskutiert. „Wir müssen als Basis Druck von unten machen und dafür sorgen, dass die SPD wieder konsequent Politik für mehr soziale Gerechtigkeit macht“, lautete Drohsels Antwort.

Sie betonte, dass gerade die Jusos die Zusammenarbeit mit Bündnispartnern in der Gesellschaft suchten, um gemeinsame Projekte voranzutreiben: „Veränderungen werden nicht nur in Parlamenten erkämpft, sondern auch auf der Straße“, erklärte die 29-Jährige Berlinerin. Die Sozialdemokratie müsse wieder den Kontakt zu den Menschen suchen und finden, um Glaubwürdigkeit zurückzuerobern.

Drohsel begrüßte die Entwicklung neuer inhaltlicher Positionen in der SPD etwa bei der Vermögenssteuer oder bei den Hartz-Gesetzen. „Die SPD hat in den letzten Jahren keine Politik gemacht, um die soziale Spaltung aufzuhalten“. Zugleich unterstrich sie, dass eine grundsätzlich gerechtere und bessere Gesellschaft das Ziel der Sozialdemokratie sein müsse: „Unsere Vision muss mehr sein als der Sozialstaat der 1970er Jahre und weiche Standortfaktoren“.