
Ist die RegioStadtBahn noch zu retten?“ – Dieser Frage gingen die drei SPD-Arbeitsgemeinschaften bei ihrer gemeinsamen Informationsveranstaltung am vergangenen Mittwoch, den 23. November, nach. In seinem Eingangsreferat stellte Eike Sören Bolle, Student im Fach "Mobilität & Verkehr" an der TU Braunschweig, allen Anwesenden das Konzept der RSB vor: "Man muss die Bahn zu den Menschen bringen und nicht die Menschen zur Bahn!" So handelt es sich bei der RSB um eine umsteigefreie Verbindung von der Region in die jeweiligen Stadtzentren.
Die neuen Pläne des Zweckverbands Großraum Braunschweig (ZGB), in einer Übergangsphase alternativ erst einmal eine „RegionalBahn“ umzusetzen, hält William Labitzke, Sprecher des SPD AK Klimaschutz und Energie, für nicht umsetzbar: „Hier prallen zwei komplett unterschiedliche Konzepte aufeinander. Entweder wir bringen die Bahn zu den Menschen wie bei der RSB oder die Menschen zur Bahn, wie aktuellen Pläne des ZGB.“ Die Pläne des ZGB hält er zudem für eine Mogelpackung. Seiner Meinung nach handele es sich um eine Optimierung und Aufwertung des aktuellen schienengebundenen Regional-Netzes. „Wenn es hier Defizite gibt und gab, dann hat der ZGB über Jahre geschlafen, denn das RB-Netz zu verbessern ist ordinäre Aufgabe des ZGB“, so Labitzke weiter.
Besorgt zeigte sich SPD-Ratsfrau Nicole Palm über mögliche Auswirkungen des anstehenden Aus der RSB für die Stadt Braunschweig. „Viele Ausbau- sowie Umspurungsprojekte des Braunschweiger Straßenbahnnetzes sind eng gekoppelt mit der Verwirklichung der RegioStadtBahn.“ So stehen Projekte wie der Ausbau der Gleisanlagen am John-F-Kennedy-Platz, dem Bereich am Hagenmarkt sowie der Hamburger Straße auf der Kippe. Hier müsse die Verwaltung dazu angehalten werden – egal wie die Entscheidung um die RSB ausfällt – das Straßenbahnnetz zu sanieren und auszubauen. „Vorrang für die SPD Braunschweig haben hier die Projekte Volkmarode sowie Lehndorf-Kanzlerfeld“, so Palm weiter.
„Der politische Entscheidungswille ist entscheidend, die RegioStadtBahn zu verwirklichen“, so Labitzke in seinen Abschlussstatement. So müsse die SPD kontinuierlich dafür sorgen, dass einerseits die Umspurung des Braunschweiger Straßenbahnnetzes vollzogen wird sowie anderseits die Voraussetzungen geschaffen werden, dass die RSB zukünftig reibungsfrei durch die Braunschweiger Innenstadt fahren könne. Grundlage hierfür sei weiterhin die Umsetzung des Stadtbahn-Prioritätenkonzepts der Braunschweiger Verkehrs-AG.
Die SPD Braunschweig wird weiterhin an der Verwirklichung der RegioStadtBahn festhalten und somit eine umsteigefreie Verbindung von der Region in die jeweiligen Stadtzentren verwirklichen. Denn die RegioStadtbahn bietet einerseits für alle Altersgruppen ein zukunftsweisenden, attraktiven Regionalverkehrs-Angebot, um direkt den Arbeits- oder Ausbildungsplatz sowie die Schule oder die Hochschule zu erreichen. Anderseits erhält Jede und Jeder ein attraktives Verkehrsangebot für Freizeitaktivitäten in der Region. Auch den Volkswirtschaftlichen Nutzen des Projektes darf man nicht außer Acht lassen, denn es ist das größte regionale Investitionsprogramm unserer Zeit. Durch Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, sei es ins Schienennetz oder in die Haltepunkte, durch Investitionen ins Verkehrsmanagement, sei es in die Planung, Steuerung und Umsetzung des Projekts als auch in der Beschaffung geeigneter Züge können unzählige Arbeitsplätze in der Region gehalten sowie neu geschaffen werden. Somit ist die RegioStadtBahn ein Gewinn für die ganze Region!