


„Was wäre, wenn dieser Fall tatsächlich eintritt?“, zeigte sich der neue niedersächsische Landtagsvizepräsident Klaus-Peter Bachmann sichtlich besorgt auf der Kundgebung. Lange Jahre war er als innenpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion zuständig für den Katastrophenschutz. Nun stellt das Bundesamt für Strahlenschutz fest, dass bei einer Reaktorkatastrophe im AKW Grohnde noch in rund 170Km Entfernung die radioaktiven Folgen spürbar wären. Braunschweig liege in Hauptwindrichtung mit rund 80 km Entfernung von Grohnde in diesem kritischen Gebiet.
Die Menschen in unserer Region sind seit längerer Zeit besorgt über den Umgang mit Atommüll. Rund um die Region Braunschweig zieht sich ein Gürtel von Atommülllagerstätten und Atommülleinrichtungen: Asse, Gorleben, Morsleben, Schacht Konrad und nun auch die Firma Eckert und Ziegler in Braunschweig-Thune. „Die jahrzehntelange Informationsverschleierung um die Atommülllagerstätte im Salzbergwerk Asse II sowie die Ungewissheit, was auf dem Gelände der Firma Eckert und Ziegler geschehen soll, verunsichert die Menschen“, stellte William Labitzke, Sprecher SPD Arbeitskreis Klimaschutz und Energie, fest. Dieses Risiko zeige, so Labitzke, dass die Ursache für dieses Problem so schnell wie möglich beseitigt werden müsse: „Atomkraft abschalten. Jetzt!“
„Solche Aktionen sind wichtig, um der Bevölkerung die Risiken der Atomenergie zu zeigen“, erklärte Enrico Hennig von den Braunschweiger Jusos. Die Aktion sorgte in der Braunschweiger Innenstadt für Aufsehen und zeigte einmal mehr, dass das Problem der Atomkraft vor der eigenen Haustür liege. Wichtig sei es laut Hennig, immer wieder die Bevölkerung vor den Risiken der Atomkraft zu warnen: „Strom kommt nicht einfach aus der Steckdose, auch wenn die Werbewirtschaft dies den Menschen versucht so darzustellen“, so Hennig weiter.