Keine Eintracht mit Nazis! Jusos Braunschweig zeigen sich solidarisch und unterstützen Ultras Braunschweig!

Auf ihrer Unterbezirkskonferenz, dem Parteitag der Jusos, haben die Braunschweiger Jusos einstimmig beschlossen weiter Solidarität zu den antifaschistischen Fußballfans der Ultras Braunschweig zu zeigen. Grund dafür gibt es viel: Nicht nur, dass diese Fan-Gruppierung unter, oft rechts motivierten, Attacken und Beleidigungen leiden muss, wurde ihr jetzt vom Verein ein Stadionverbot erteilt.

Beim Auswärtsspiel von Eintracht Braunschweig bei Borussia Mönchengladbach am 20.09.2013 wurden erneut antifaschistische Eintrachtfans, größtenteils aus den Reihen der Ultras Braunschweig, angegriffen. Mittels Tritten, Schlägen und Beleidigungen wie „Antifa-Jude“ wurde versucht der Gruppe deutlich zu machen, dass sie im Eintrachtblock nicht willkommen ist. Die Ordner mussten einschreiten und brachten die bedrohten Eintrachtfans in einen anderen Block um Schlimmeres zu verhindern. Auf dem Weg dahin wurden sie weiter verbal und körperlich attackiert. Während des Spiels wurden sie blockübergreifend, gut sichtbar, weiter durch faschistische Parolen und Gesten provoziert, unter anderem durch Zeigen des Hitlergrußes. Nach dem Spiel versammelte sich eine Gruppe von gewaltbereiten Eintrachtfans, besonders aus dem Hooligan und Ultralager, um die bekannt antifaschistische Gruppe erneut zu attackieren. Nun musste selbst die Polizei eingreifen um die Gruppe der linken Eintrachtfans vor anderen Eintrachtfans zu schützen.

Aus Konsequenz daraus hat der Verein eine Woche später den Ultras als Gruppe ein Hausverbot erteilt. „Dieses Urteil ist ein Skandal und muss sofort aufgehoben werden“ fordert der Juso-Vorsitzende Enrico Hennig. Weiter ergänzt der der 26-jährige: „Wir finden es erschreckend, dass der Verein die Schulfrage lediglich bei den Ultras sucht und nicht bei den Tätern der rechts motivierten Übergriffe. Das Signal ist dabei, dass sich Einschüchterung und Gewalt lohnt. Anstatt die antifaschistischen Ultras auszusperren, nur damit man „Ruhe“ hat, fordern wir vom Verein die ganze Kurve zu betrachten und rechte Tendenzen effektiv zu bekämpfen!“

Neben der Forderung, das Verbot der Ultras, Eintrachtspiele zu besuchen, aufzuheben, schließen sich die Jusos Braunschweig den weiteren Forderungen der Ultras Braunschweig an:

Fortsetzung und Ausweitung des eingeschlagenen Wegs gegen (rechten) Hooliganismus in Braunschweig.

Schluss mit der Verharmlosung rechter Gewalt und eine klare Benennung der Täter und ihrer Sympathisanten durch Verein und Fanprojekt. Es bringt nichts, immer wieder von nicht vorhandenen Strukturen zu sprechen (Geschäftsführung Eintracht Braunschweig), aber gleichzeitig die agierenden Gruppen wie Alte Kameraden, Fette Schweine und Exzess Boys nicht beim Namen zu nennen.

Daher: Eine klare Distanzierung von diesen rechten Gruppierungen, wie sie auch bereits der regionale Rechtsextremismus-Experte Reinhard Koch vor einiger Zeit gefordert hat.

Aufklärung der Eintracht-Fans über die Aktivitäten und Strukturen rechter Hooligans in Braunschweig. Schluss mit der Gleichsetzung von rechter Gewalt mit antifaschistischem und antidiskriminierendem Engagement von couragierten Eintracht-Fans und der Gruppe Ultras Braunschweig.

Ausweitung der Präventivarbeit durch das Fanprojekt und den Verein Eintracht Braunschweig. Mehr finanzielle Mittel durch die zuständigen Institutionen und den Verein Eintracht Braunschweig, um gegen Nazis bzw. Diskriminierung und Gewalt zu sensibilisieren.