

Mit Botschaften wie ,Du bekommst knapp 25% weniger Gehalt als dein männlicher Kollege, der die gleiche Tätigkeit ausführt. Gehe drei Felder zurück‘ oder ,Du bist soeben Mutter geworden. Nun bekommt dein männlicher Kollege die Beförderung in die rein männliche Chef-Etage. Gehe zurück auf Start‘ machten die befreundeten Juso-Organisationen auf viele Gleichstellungsdefizite im Berufsleben aufmerksam. „Auch nach über 100 Jahren ist der Weltfrauentag weiterhin wichtiger Bestandteil feministischer Aufklärungsarbeit“, betont Enrico Hennig als Vorsitzender der Jusos Braunschweig. Der 26-jährige geht dabei insbesondere auf die Aktualität ein: „Nicht nur in der Berufswelt erleben wir tagtäglich Diskriminierungen von Frauen in der Gesellschaft. Das hängt oft auch mit sexistischen Äußerungen zusammen, die leider in der Gesellschaft noch immer offen anerkannt werden.“ So werden laut dem Juso-Vorsitzenden Frauen und Männer grundsätzlich mit unterschiedlichen, persönlichen Eigenschaften verbunden, die sich später in „typisch weibliche“ bzw. „typisch männliche“ Eigenschaften widerspiegeln. Diese Ansichten aus dem vergangenen Jahrhundert sind jedoch nach neuesten soziologischen Untersuchungen, den sogenannten Gender Studies, nicht mehr haltbar. „Umso wichtiger ist unsere Aufklärungsarbeit vor Ort, die wir als feministischer Richtungsverband vorantreiben“, so Hennig abschließend.
Der bei strahlendem Sonnenschein gut besuchte Infostand der Jusos wurde ebenfalls von der Gifhorner Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) unterstützt. Gemeinsam verteilten die Genossinnen und Genossen Informationsmaterialien zum Weltfrauentag und kamen dabei mit vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. Bei einem waren sich alle Beteiligten einig: Wir werden uns auch weiterhin für die Überwindung von patriarchalischen Strukturen und damit für die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern einsetzen.